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Warum wir ein Social Business sind – und was das überhaupt ist

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VIllu_3_Investieren

VIllu_5_RaketeUnser Unternehmen ist ein Social Business. Uns geht es nicht um den Profit, sondern darum, etwas zu bewirken. Aber was genau heißt das?

Um das Konzept zu verstehen, lohnt es sich, einen Schritt zurück zu gehen. Die Idee ist nämlich verblüffend einfach und toll. Und genau deswegen möchte ich heute einen kleinen Ausflug in dieses Thema mit euch wagen. Kommt ihr mit?

Viele Probleme und keine Lösung

In den letzten 200 Jahren hat sich unsere Lebensqualität deutlich erhöht. Die Mehrheit der Bevölkerung steht heutzutage besser da als die Menschen vergangener Generationen. Gleichzeitig schaffen wir es aber einfach nicht, die drängenden Probleme von heute zu lösen. Egal ob Klimawandel, Kinderarmut, Chancengleichheit, Vermüllung der Meere oder die ungleiche Verteilung des Vermögens – wir bekommen die Probleme nicht in den Griff. Trotz all des Fortschritts. Das ist doch seltsam, oder?

Wenn wir uns anschauen, wer die Probleme aktuell zu lösen versucht, dann reduziert sich das im Kern auf zwei Gruppen: Zum einen haben wir die Politik, und zum anderen ehrenamtliche Verbände und NGOs. Zu letzteren zählen beispielsweise die Welthungerhilfe, Amnesty International oder auch Greenpeace.

Welche Rolle spielt die Wirtschaft dabei?

Hier fällt auf: Die klassischen gewinn-orientierten Unternehmen sind dabei außen vor. Und damit der Großteil der weltweit vorhandenen Akteure! Sie mögen zwar teilweise im Rahmen von Sozial- oder Umweltprogrammen ein kleines bisschen nebenbei mitwirken und kommunizieren das natürlich auch gerne und groß nach außen (solche Aktivitäten werden unter Corporate Social Responsibility zusammengefasst).

Im Kern sind sie jedoch gewinnorientiert: Sie haben das klare Ziel, den Gewinn beziehungsweise den Unternehmenswert für die Shareholder zu erhöhen. Die neoliberale Marktwirtschaft hat sich nicht zum Ziel gesetzt, die Herausforderungen unserer Gesellschaft zu lösen. Sie wird es daher auch nicht tun.

Das Social Business als drittes Element

Und genau hier setzt die Idee des Social Business an. Das Social Business ist eine neue Unternehmensform, die die Lücke zwischen NGOs und gewinn-orientierten Unternehmen schließt. Wir möchten gesellschaftliche Probleme lösen, indem wir für jedes Problem ein passendes und wirkungsvolles Unternehmen aufbauen.

Dabei kombinieren wir die Vorteile von beidem: wir verfolgen dieselben idealistischen Ziele wie NGOs, jedoch im profitablen und damit nachhaltigen und langfristig wirkenden Rahmen eines Unternehmens.

Wir glauben folgendes: wenn wir all unseren Unternehmergeist und unsere Kreativität in das Lösen unserer Probleme anstatt der Maximierung des Gewinns investieren, dann kann die Menschheit die drängenden Probleme unserer Gesellschaft lösen. Denn plötzlich arbeiten nicht mehr nur 1% der Menschheit an der Lösung, sondern 20% oder vielleicht sogar noch mehr.

Auf den ersten Blick mag das wie Träumerei klingen.

Ich betrachte es jedoch stattdessen als ein berechtigtes und logisches Hinterfragen: Warum ist das gewinnorientierte Unternehmertum eigentlich die dominierende Form in unserem Wirtschaftssystem, obwohl es unsere gesellschaftlichen Probleme nicht löst? Und insbesondere: warum sollte das so bleiben?

Runter vom hohen Ross

Jetzt hört sich das „Lösen eines gesellschaftlichen Problems“ erst einmal furchtbar hochtrabend an.

Tatsächlich ist es aber egal, wie groß oder klein das Problem ist. Es spielt auch keine Rolle, ob das Problem weltweit oder nur regional relevant ist. Und ebenso ist es egal, ob wir mit einem riesigen Team daran arbeiten oder du alleine dran bist. Wichtig ist nur, dass wir dieser Philosophie folgen und die Probleme angehen. Wenn das viele von uns tun, dann lässt sich auch viel bewegen!

Und genau so denken wir auch bei SchoolCraft:

Wir können natürlich nicht die Welt retten. Nicht mal im Ansatz.

Aber können wir mit unserem Worksheet Crafter dazu beitragen, dass Lehrkräfte besser auf einzelne SchülerInnen eingehen, diese besser fördern und unterstützen können? Dass SchülerInnen, die sonst auf der Strecke bleiben, vielleicht doch noch mitgenommen werden können? Ja, da bin ich mir sicher! Solange wir dieses Ziel vor Augen haben, daran wie verrückt arbeiten und viele LehrerInnen für unsere Software begeistern, können wir einiges bewirken.

Dafür ist die Form eines Unternehmens für uns perfekt. Als Unternehmen können wir profitabel und langfristig wirken. Auch wenn unsere Ziele ganz anders sind als die eines klassischen Unternehmens. Und genau diese Kombination aus Pragmatismus und Idealismus – das ist ein Social Business.

Die drei Kern-Regeln des Social Business

Um ein Social Business eindeutig von gewinn-orientierten Unternehmen und NGOs abzugrenzen, ist es wichtig, die Spielregeln klar zu definieren. Ideal wäre eine eigene, staatlich definierte Unternehmensform, wie es sie für Vereine (e.V.) und gewinn-orientierte Unternehmen (GmbH, AG) gibt. Leider sind wir in Deutschland noch nicht so weit.

Praktischerweise lässt sich ein Social Business aber auch so recht einfach definieren. Es gibt nämlich nur drei wesentliche Eckpfeiler, drei Regeln, auf die es ankommt:

  1. Das einzige Ziel eines Social Business ist das Lösen eines gesellschaftlichen Problems. Der Erfolg eines Social Business zeigt sich also darin, wie gut das Problem gelöst wird. Diese Regel impliziert, dass Gewinn-Maximierung kein Ziel eines Social Business ist.
  2. Das Unternehmen arbeitet profitabel, d.h. es kann vom eigenen Umsatz leben. Das ist sehr wichtig. Nur ein profitables Unternehmen kann langfristig überleben und somit nachhaltig und immer wieder wirken.
  3. Es gibt keinerlei Gewinnausschüttungen an die Gründer und/oder Shareholder der Firma. Stattdessen wird der gesamte Gewinn in das Unternehmen reinvestiert, um das gesellschaftliche Problem noch besser und noch schneller zu lösen. Diese Regel ist wichtig, denn damit wird der Gedanke der Gewinn-Maximierung aus den Köpfen verbannt und die Wirkung des Unternehmens durch das Reinvestieren immer wieder verstärkt.

VIllu_3_Investieren

Es gibt regelmäßig die Diskussion, ob weichere Kriterien auch ausreichend sind. Beispielsweise, indem nur 80% des Gewinns reinvestiert und 20% an die Gründer ausgeschüttet werden. Ich bin jedoch der Überzeugung, dass nur der radikale und glasklare Ansatz die Einhaltung der Social Business Ziele garantiert. Ansonsten besteht die Gefahr, doch wieder in die gewinn-orientierte Schiene zu rutschen.

Warum ich euch all das erzähle

Ich hoffe, unser kleiner Ausflug hat euch gefallen? Ich habe euch aus mehreren Gründen zu diesem Exkurs mitgenommen:

Zum Einen hoffe ich, dass ihr nun besser versteht, wie ich – wie wir – ticken. Denn vieles von dem, was wir täglich tun und wie wir mit euch umgehen, ist geprägt von dieser Philosophie und Vision.

Zum Anderen glaube ich wirklich, dass Social Businesses die Probleme unserer Gesellschaft lösen können. Wir brauchen nur genügend GründerInnen, die dieses Unternehmensmodell kennen. Ihr kennt jetzt jedenfalls diese Idee. Also: Erzählt sie weiter. ;-)

 

Mehr über unser Social Business:

Weitere spannende Links für alle von euch, die mehr darüber lesen und hören möchten:

 

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